Sunday, November 14, 2010

Wetter De.. ( wdr.de)


Das Wetter wird erst am Sonntag besser

Regen überflutet NRW

Starker Dauerregen hat am Samstag (13.11.10) Nordrhein-Westfalen überflutet und für unzählige Einsätze von Polizei und Feuerwehr gesorgt. Straßen mussten vorübergehend gesperrt und Keller leer gepumpt werden. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Land unter in Essen

"Wir hatten einiges zu tun", sagte ein Sprecher der Landesleitstelle in Düsseldorf, die die Zustände auf den Autobahnen im Blick behält. Die A40 zwischen Dortmund und Duisburg war an mehreren Stellen überflutet und musste abschnittsweise gesperrt werden. Immer wieder mussten hier die Autofahrer von der Polizei von den Fahrbahnen gelotst werden. Bei Paderborn stand das Wasser auf der Bundesstraße 1. Diese musste ebenso wie die A61 bei Mönchengladbach zeitweise komplett gesperrt werden.


Keller bis zur Decke vollgelaufen

Ähnlich die Situation in den Städten und Kreisen: Polizei und Feuerwehr mussten vor allem im Ruhrgebiet, im Hochsauerlandkreis und in den Kreisen Gütersloh, Soest und Wesel immer wieder zu "witterungsbedingten Einsätzen" ausrücken. Dort pumpten sie Keller aus, stapelten Sandsäcke und sperrten Straßen ab. In Essen waren es allein zwischen 6 und 8 Uhr morgens 250 Einsätze, die die Hilfskräfte bewältigen mussten. In Bochum wurden zwei Wohnungen überflutet, nachdem in einem Regenrückhaltebecken ein Riss aufgetreten war. In Iserlohn liefen Keller zum Teil bis zur Decke voll, und ein Wochenendhaus drohte einzustürzen, weil der Hang darunter weggespült wurde. Im Kreis Olpe füllten Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks vorsorglich Sandsäcke, um Häuser und Firmengelände vor den Fluten schützen zu können, und allein im Kreis Soest waren 1.000 Feuerwehrleute und THW-Hilfskräfte im Einsatz. Ursache für die Überflutungen war im ganzen Land nicht die Regenmenge allein: "Das Herbstlaub ist das Problem, weil das die Gullys verstopft", so der Sprecher der Leitstelle zu WDR.de.


Unbewegliche Luftmasse voller Regen

Pumpen im Dauereinsatz
Die Sperrungen auf der Autobahn wurden am Vormittag wieder aufgehoben, die Lage normalisierte sich wieder. "Das heißt aber nicht, dass es so bleibt", warnte der Sprecher. Allerdings hieß es bis zum späten Nachmittag: keine neuen Straßensperrungen. Grund für den Dauerregen ist laut WDR-Wetterexpertin Regina Krampitz der Zusammenprall zweier Luftströmungen: einer südwestlichen mit sehr milder Luft, die das Tief "Carmen" mit sich gebracht hat, und einer nördlichen, die aus Skandinavien und Schottland heranzieht und mit kühlerer Meeresluft dagegen andrückt. Die Folge: Die Luftmasse bewegt sich nicht, lässt es aber heftig auf Nordrhein-Westfalen regnen. Seit Samstagnacht fielen 20 bis 30 Liter pro Quadratmeter, örtlich sogar 35 Liter. "In Duisburg waren es innerhalb einer Stunde 20 Liter", so Krampitz. Normal seien im November 50 bis 80 Liter - auf den ganzen Monat gerechnet.


Der Regen wird noch stärker
Im Laufe des Samstags breitete sich das Starkregenband weiter nach Süden aus. Krampitz rechnet damit, dass dann in der Eifel, im Bergischen, Sauer- und Siegerland 40 bis 50, stellenweise sogar 60 Liter Regen fallen. Die könnten Bäche und kleinere Flüsse soweit anschwellen lassen, dass sie über die Ufer treten. Auch der Sonntag (14.11.10) wird nass, so Krampitz. "Erst am Nachmittag hört der Regen allmählich auf." Allerdings sinken dann die Temperaturen wieder, die am Samstag fast schon sommerliche 15 bis 17 Grad erreichen.