Hochwasser an Oder und Weichsel
Gebrochene Deiche - überflutete Orte
Die Hochwasserlage an der Weichsel hat sich weiter verschärft. Die Situation sei schlimmer als erwartet, sagte der polnische Innenminister Jerzy Miller. Durch das schwere Hochwasser sind in Polen bereits 15 Menschen getötet worden, teilte die Feuerwehr mit. Auch die Polizei mahnte deshalb erneut, bei Evakuierungen den Aufforderungen der Behörden zu folgen. Zu oft zögerten die Menschen lange, ihre Häuser zu verlassen. Das sei zu riskant.
Deichsprengung soll Weichsel zurück ins Flussbett bugsieren
[Bildunterschrift: In der Nähe von Plock wurde ein Deich gezielt gesprengt. ]
Nach einem Deichbruch bei Plock, rund 100 Kilometer von Warschau entfernt, sind bereits 18 Ortschaften überflutet. Ein Gebiet von rund 8000 Hektar steht unter Wasser. Die Wassermassen hatten den Deich am Linksufer der Weichsel bereits gestern durchbrochen. Durch das fast 200 Meter lange Loch strömten 800 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Hubschrauber hatten deshalb versucht, Schutt und Betonteile abzuwerfen: So sollte das Loch im Deich gestopft und weitere bedrohte Orte geschützt werden.
Doch die Mühe war vergeblich: Die Flutwelle droht, weitere Ortschaften zu erfassen. Um dem enormen Wasserdruck entgegenzuwirken, ist der Deich an zwei anderen Stellen gezielt gesprengt worden. Die Behörden erhoffen sich von dieser Maßnahme, dass die Weichsel in ihr Flussbett zurückfließt.
