Wednesday, May 26, 2010

Hoogwater bereikt Brandenburg.. ( wdr news/ tageschau..)


Flutwelle kommt schneller als erwartet
Das Hochwasser auf Oder und Neiße kommt schneller als erwartet. Die Flutwelle ist etwa acht bis zehn Stunden früher dran als angenommen, teilte das Hochwassermeldezentrum in Frankfurt (Oder) am Morgen mit. In der Nacht wurde die Alarmstufe an Teilen der Flüsse von eins auf zwei angehoben. Bereits von 8 Uhr an sollte im Landkreis Oder-Spree auf einem Flussabschnitt von 34 Kilometern Länge die zweithöchste Hochwasserstufe drei gelten. Die höchste Warnstufe vier könnte demnach schon am Donnerstag erreicht sein.

Gemähte Deiche - besserer Blick
Alarmstufe drei bedeutet, dass die Deiche, Wehre und Wasserläufe ständig beobachtet werden müssen. Zur Vorbereitung sind die Deiche bereits gemäht worden. So hätten die Beobachter einen besseren Blick.

Der Brandenburger Krisenstab schätzt die Lage in Ratzdorf im Landkreis Oder-Spree als besonders kritisch ein. Hier erreicht die Oder deutsches Gebiet. Der Pegelstand erreichte hier am frühen Morgen bereits 5,57 Meter, 60 Zentimeter mehr als 24 Stunden zuvor. Am Donnerstagvormittag könnten es dann 5,90 Meter sein - und somit die höchste Alarmstufe vier auslösen. Dann besteht nach Einschätzung des Hochwasserzentrums Überflutungsgefahr.


[Bildunterschrift: Land unter: In Ratzdorf steigt die Oder schneller als erwartet. ]

Das Hochwasser wird sich nach Einschätzung des Landesumweltamtes aber nicht so verheerend auswirken wie 1997, weil es deutlich kürzer dauern werde. Damals verzeichneten Messstellen an der Oder sechs Wochen lang Pegelhöchststände.

Verstärkung mit Sandsäcken
In Brandenburg waren nach dem Jahrhunderthochwasser an der Oder 1997 die Deiche fast durchweg von Grund auf saniert worden. Bei zwei jeweils rund fünf Kilometer langen Deichabschnitten befürchten die Behörden indes, dass sie undicht werden könnten, sollte das Wasser dort mehr als zehn Tage auf Höchststand verharren. Die Katastrophenschützer wollen diese Stellen deshalb mit Sandsäcken verstärken.

Mehr Informationen zur Lage in Brandenburg bei bei rbb.de

Hintergrund:
Bei Hochwasser können zum Schutz der Bevölkerung vier Alarmstufen ausgerufen werden:

Alarmstufe Eins: Meldedienst. Diese Stufe wird ausgelöst, wenn der festgelegte Richtwert des Wasserstandes überschritten wird und ein weiterer Anstieg droht. Kontrolle der Funktionsfähigkeit der Hochwasserschutzanlagen.

Alarmstufe Zwei: Kontrolldienst. Gefährdete Bauwerke und Gewässerabschnitte sowie Wehre und Deiche werden kontrolliert. Überschwemmungsgebiete sind bereits überflutet.

Alarmstufe Drei: Wachdienst. Deiche, Wehre und Wasserläufe werden ständig beobachtet. Die Gemeinden müssen Helfer zur Verfügung stellen. Eventuelle Schäden an den Anlagen sollen sofort behoben werden. Einzelne Grundstücke, Straßen und Keller sind bereits überflutet.

Alarmstufe Vier: Katastrophenabwehr. Akute Gefährdung der Überflutung von Deichen und Dämmen sowie der Funktionssicherheit der Schutzanlagen. Evakuierungen werden vorbereitet. Zum Schutz der Deiche wird unter anderem auch das Technische Hilfswerk herangezogen.